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Sternfreunde-Blog

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Himmelsführungen der Sternfreunde - Neuer Standort

Für die Dauer der Baumaßnahmen am LWL-Naturkundemuseum finden unsere öffentlichen Beobachtungsabende im Parkgelände zwischen Naturkundemuseum und Mühlenhof statt. Ein Zugang ins Parkgelände befindet sich am Ende des Mühlenhof-Parkplatzes, Theo-Breider-Weg 1.

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Standort siehe Google-Maps

(Sternfreunde Münster)

Baustelle Naturkundemuseum - Forum für Naturwissenschaften

LWL-BaustelleFoto: Christoph Steinweg/LWL
Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) entwickelt sein LWL-Museum für Naturkunde in Münster ab September zu einem regionalen Kompetenzzentrum für ehrenamtliche und beruflich Forschende und einem „Forum für Naturwissenschaften” weiter. Auf dem Museums­vorplatz soll dafür ein neues Tagungsgebäude entstehen. Museum und Planetarium bleiben während der Bauzeit geöffnet.

bilder/LWL-Baustelle_1.jpgAuch die Ausstellungsflächen werden zum Teil in Vorbereitung auf eine große Landesausstellung umgestaltet. Zudem sollen diverse Bereiche hinter den Kulissen saniert werden. Die Gesamt­kosten für alle Baumaßnahmen belaufen sich auf knapp 25 Millionen Euro. Die Abgeordneten des LWL hatten den Bau bereits 2021 beschlossen, die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant.

Einzigartiger Ort der Wissenschaft
bilder/LWL-Baustelle_2.jpg„Bisher fehlte im Museum ein Ort der Begegnung für den Austausch zwischen privaten und beruflichen Fachleuten” sagte LWL-Kultur­dezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger am Donnerstag (23.5.) in Münster. Die Auf­gaben­be­reiche des Museums hätten sich seit seiner Eröffnung im Jahr 1892 und besonders seit dem Bezug des Neubaus 1982 erheblich ver­än­dert, ebenso die Bedürfnisse der Besuchenden, aber auch die der zahlreichen, mit dem Museum verbundenen ehrenamtlichen Forschenden.

bilder/LWL-Baustelle_3.jpgDas Museum solle durch den Neubau noch mehr ein Ort des wissenschaftlichen Austausches werden und gleichermaßen für ehrenamtliche Forscher:innen, beruf­liche Wissenschaftler:innen sowie in­te­res­sier­te Laien ein Ort der Diskussion und der Bildung sein.
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„Der neue Tagungsbereich im Er­wei­ter­ungs­bau, das sogenannte 'Forum für Naturwissenschaften' soll die anderen sehr erfolgreichen und überregional beachteten Bereiche des Museums, den Ausstellungsbereich und das Planetarium, ergänzen und sich mit dem Museum zusammen zu einem einzigartigen Ort der Wissenschaft vernetzen”, so Rüschoff-Parzinger.

Neubau als freundliche Einladung
bilder/LWL-Baustelle_5.jpgLWL-Baudezernent Urs Frigger: „Die Architektur des Neubaus spricht – mo­dern und barrierefrei – eine freund­li­che Einladung an alle na­tur­kundlich Interessierten aus. Ehren­amtlichen Akteuren der Naturkunde wird zukünftig ein großer und mo­derner Vortragsraum angeboten. Bis zu 300 Personen sollen in dem Tagungsaal einmal Platz haben. Der Baustart ist für September 2024 geplant.”
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Besuchende des LWL-Museums und seines Planetariums würden die Ver­än­der­ungen schnell erkennen können, weil das Foyer auf die andere Hausseite verlegt und der Vorplatz zum Bauplatz umgewandelt werde, so Frigger. Die vorbereitenden Maß­nahmen dafür sind bereits an­ge­laufen, wie etwa die neue Wegeführung zum Übergangs-Foyer im Bereich des ehemaligen Mitarbeiterparkplatzes zeigt.

Museum und Planetarium bleiben geöffnet
bilder/LWL-Baustelle_7.jpgEs bleibt nicht allein beim Er­wei­ter­ungs­neu­bau. Das LWL-Museum wird der Modernität des Planetariums angeglichen, das eines der modernsten der Welt ist. Erste Schritte für diese Baumaßnahme wurden bereits eingeleitet, wie etwa die Über­ar­bei­tung der Lichtinszenierungen und der Abbau der Decke oder das Einziehen einer Bauwand zum alten Foyer. "Sowohl Museum als auch Planetarium bleiben während der Baumaßnahmen immer geöffnet. Es wird sogar eine Menge neue Angebote während dieser Zeit geben", sagte Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs.
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Noch bis zum 18. August sind die Dino­sau­rier- und Westfalen-Ausstellungen sowie die Schau „Vom Fach” zu sehen. Danach werden diese Ausstellungen geschlossen, und es be­gin­nen die Um- und Aufbauten zur Vorbereitung einer großen paläontologischen Landesausstellung, mit der dann auch wieder Dinos zurück sein werden. „Doch keine Sorge, bis zur Eröffnung der Landesausstellung Ende 2025 werden wir den Museumsbesuchenden etwas bieten und ab 21. Juni die große Sonderausstellung 'Gene - Vielfalt des Lebens' zeigen”, erklärte Kriegs. „Allerdings ist eine frühe Buchung für unsere museumspädagogischen Programme sinnvoll, da von August 2024 bis Oktober 2025 nur die Gene- Ausstellung im Angebot ist.”

Die Sanierung
Eine weitere Baustelle wird für die Museumsgäste nicht erkennbar sein, weil sie hinter den Kulissen stattfindet: die Verwaltung des LWL-Museums wird saniert. Maßnahmen im Rahmen der Instandhaltung des 40 Jahre alten Gebäudes waren dringend nötig. Hierunter fallen beispielsweise Teile der technischen Infrastruktur, notwendige „bau­ge­neh­migungsrechtliche Ertüchtigungen” etwa der Si­cher­heits­ein­rich­tungen und eine Schadstoffsanierung der Bauteile.
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Der Zeitplan
Neubau: Am 18. August wird das "alte" Foyer letzt­malig für Besuchende offen sein. Danach wird der Zu­gang zum LWL-Museum über das Übergangs-Foyer beim Museumsgarten möglich sein. Auf dem Vorplatz beginnen ab September die Bau­arbeiten. Die Dauer des Neubau-Vorhabens ist bis Ende 2026 angesetzt. Die Umgestaltung der Ausstellungen wird vom 19. August bis Ende 2025 dauern. Die Sanierung hat bereits begonnen und wird voraussichtlich vier Jahre andauern.

23.05.2024

(Bianca Fialla)

Einnorden ohne Polsucher und Polarstern

Eine parallaktische (äquatoriale) Montierung lässt sich mit geringem Aufwand auch ohne Hilfsmittel wie Polsucher, Polarstern, PC/Webcam einnorden. Gemeint ist hier NICHT die etwas aufwändige Scheiner-Methode. Vielmehr sollen die geometrischen Vorgaben des azimutalen und parallaktischen Koordinatensystems sowie der Montierung genutzt werden. (Details zu den Koordinatensystemen siehe hier.)
Die erreichbare Präzision ist für fotografische Zwecke bis etwa 200 mm Brennweite ausreichend und für das Auffinden von Objekten mit den Teilkreisen ungefähr auf 10 Bogenminuten genau; letztendlich ist sie jedoch abhängig von der Qualität der Teilkreise und der Sorgfalt der Justage. Auf dem Rektaszensionsteilkreis ist eine Skala von Vorteil, die nicht nur die Rektaszension (R.A.), sondern auch den Stundenwinkel (H.A.) anzeigt. Der überwiegende Teil der Prozedur kann im warmen Zimmer vorgenommen werden.

Benötigtes Material: Ein Smartphone mit den Apps „Clinometer”, „ManGoto” o. ä. und eine Kompass-App. Praktisch ist auch eine „echte” Wasserwaage.

1. Das Stativ mit der Wasserwaage ins Lot bringen, die Montierung aufsetzen.

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2. Die geogr. Breite (Polhöhe) der Montierung mit der App „Clinometer” einstellen und darauf achten, dass das Smartphone/Tablet parallel zur Stundenachse aufliegt.

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3. Die Stundenachse mit der Wasserwaage in Meridianstellung aus­richten.

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4. Die Deklinationsachse mit der Wasserwaage in Zenitstellung aus­richten (Blickrichtung des Teleskops = 90 Grad senkrecht zum Hori­zont).

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So sollte der Aufbau jetzt aussehen:

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5. Den Teilkreis der Stundenachse auf 0h bzw. 12h arretieren.

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6. Den Teilkreis der Deklinationsachse auf den Wert der geografischen Breite arretieren. Der Deklinationswert des Zenits für einen Beob­ach­tungs­ort ist gleich der Polhöhe. (Münster: Zenit 90° Höhe = 52° Deklination = 52° Polhöhe)

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7. Azimut
grafikDie Poljustage im Azimut funktioniert nur mit ei­nem Himmelsobjekt (im Beispiel die Sonne), für eine erste Ausrichtung benutzt man den Kom­pass. Benötigt werden jetzt der Stunden­winkel und die Deklination, z.B. aus der App ManGoTo. Für den 25. Januar 2019 um 15:01 Mittlerer Ortszeit für Münster betrug der Stundenwinkel (tau) der Sonne 2h 50m, die Deklination (delta) -18° (Abbildung ganz rechts).

grafikgrafikDie Stun­den­achse (oben) wird nun so gedreht, dass der Stundenwinkel (rote Skala) den Wert 2h 50m bzw. 14h 50m anzeigt. Ob 2h oder 14h ist da­von abhängig, ob sich das Teleskop auf der West- oder Ostseite des Meridians der Montierung befindet; die Deklinationsachse entsprechend auf -18°. Mit Hilfe der Azimutschrauben wird nun die Sonne im Blickfeld zentriert (Schutzmaßnahmen für die Sonnenbeobachtung nicht vergessen).
Sind die Teilkreise einmal gut geeicht und werden wie die Polhöhe nicht mehr verändert, ist eine Poljustage mit Hilfe des Stundenwinkels in einer Minute erledigt.


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(Michael Dütting)

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