Sternfreunde-Blog
14.11.2024: Familientag im Naturkundemuseum
Im November boten die Sternfreunde beim Familietag Mitmach-Aktionen an, bei denen Kinder von sechs bis 12 Jahren Sterne und Planeten kennenlernten. Mit der Taschenlampe erkundeten sie in unserem Miniplanetarium das Universum und konnten anschließend ihr frisch erworbenes Wissen beim Sternkarten-Basteln mit Dorlies ausprobieren. Die Kinder beschäftigten sich außerdem mit den Mythen und Geschichten rund um die Sternbilder, was ihre Fantasie anregte, ein kleines Teleskop lud ein, die (künstliche) Milchstraße zu erforschen. Den älteren Kindern und Eltern demonstrierte unsere große drehbare Sternkarte die Bewegungen am Himmel im Laufe der Nacht und die Unterschiede der Jahreszeiten.
(Sternfreunde Münster)
03.11.2024: Astro-Camp der Großen Sternchen
Vom 1. bis zum 3. November 2024 veranstaltete die Astro-Jugendgruppe zum ersten Mal seit 2019 wieder ein Astrocamp. In diesem Jahr fand die Veranstaltung nicht in der Jugendherberge in Reken statt, sondern an der Außenstelle des LWL am Heiligen Meer bei Ibbenbüren. Die Vorfreude unter den Teilnehmern war groß, da es eine besonders schöne Gelegenheit war, das Camp in einer fast exklusiven Location zu erleben.
Das Astrocamp begann am Freitagnachmittag mit einer herzlichen Begrüßung durch Gregor vom Naturkundemuseum, der uns eine kurze Einführung in die Unterkunft gab. An dem Wochenende nahmen Lea, Moritz, Philipp, Tommy und Lukas teil, während Lena, Andrea und Jürgen die Gruppe anleiteten und unterstützten. Das Hauptziel des Camps war die Vorbereitung eines Vortrags über BepiColombo, der am Sonntag erfolgreich probeweise vorgetragen und nur noch mit wenigen Anpassungen versehen werden musste.
Am Freitagabend besuchten uns Jan Martin, Lars und Joshua, die leider nicht das gesamte Wochenende bleiben konnten. Gemeinsam veranstalteten wir einen geselligen Spieleabend.
Neben der intensiven Vorbereitung auf den Vortrag erlebten die Teilnehmer auch spannende Exkursionen. Am Samstag unternahmen wir mit zwei Ruderbooten eine Erkundung des Heiligen Meeres, bei der wir viel über die lokale Natur lernten – eine perfekte Ergänzung zu den theoretischen Inhalten des Camps.
Am Samstagabend fand dann auch eine besonders gelungene Beobachtungsaktion statt: Drei Stunden lang standen wir mit unseren Teleskopen draußen und führten gemeinsam spannende Himmelsbeobachtungen durch. Der zwar etwas diesige Himmel und das ruhige Umfeld am Heiligen Meer boten perfekte Bedingungen für diese praktische Erfahrung.
Zum aufwärmen haben wir danach über den großen Beamer im „Klassenraum” wall.e geschaut und den Abend gemütlich, entspannt und mit ein paar Snacks ausklingen lassen.
Das Astrocamp endete am Sonntag nach der Generalprobe des Vortrags, der bereits am 12. November, als Sternfreunde-Vortrag mit großem Erfolg im Planetarium präsentiert wurde.
Neben der intensiven Auseinandersetzung mit BepiColombo und der Durchführung des Vortragsprojekts entschloss sich die Gruppe während des Camps zu einer Namensänderung: Die Jugendgruppe trägt nun den Titel „Große Sternchen”, um das gewachsene Altersspektrum von 15 bis 22 Jahren widerzuspiegeln.
Die Teilnehmer blicken auf ein rundum gelungenes Wochenende zurück und freuen sich bereits auf das nächste Astrocamp, das hoffentlich wieder am Heiligen Meer stattfinden wird. Die ruhige und idyllische Lage der Unterkunft sowie die hervorragende Unterstützung durch Gregor und das Team vor Ort trugen maßgeblich zum Erfolg des Camps bei. Im Vergleich zur Jugendherberge war diese Location eine klare Bereicherung, da sie nicht nur eine ruhigere Atmosphäre bot, sondern auch optimale Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten.
Ein bisschen traurig sind wir, dass dies das letzte AstroCamp für unseren Jürgen war. Er hat die Leitung der Gruppe an Lena und Andrea übergeben und widmet sich jetzt intensiver anderen Projekten (z.B. der Astrofoto-AG).
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für den jahrelangen Einsatz bedanken! Ohne dein Zutun lieber Jürgen, wäre die Gruppe heute nicht das, was sie ist!
Wir freuen uns schon jetzt auf das kommende Jahr und auf viele spannende Projekte gemeinsam mit den „Großen Sternchen”!
(Große Sternchen)
25.10.2024: Open Observatory unter dunklem Himmel
Beim Open Observatory für Sternfreund:innen im Oktober hatten wir sehr viel Glück:
Der Himmel über unserer Sternwarte präsentierte sich dunkel und sternenklar; die Lichtglocke in Richtung Münster schien weniger hell als gewohnt, so dass Sterne knapp schwächer als etwa 6 Größenklasse mit dem bloßen Auge gesehen werden konnten.
Ab 20 Uhr beobachteten wir an diesem Abend einige bekannte und weniger bekannte Objekte des Herbstes und scheidenden Sommers mit unserem 12 Zoll Teleskop.
Auch Saturn und Jupiter haben wir Fünf (Nina, Lena, Leon, Rainer und Michael) nicht ausgelassen und parallel zur visuellen Beobachtung begeisterte uns vor allem die Möglichkeit, mit einer CMOS-Kamera die beiden großen Planeten aufzunehmen. Die Luftunruhe spielte zwar nicht mit, was besonders an Saturn und seiner tiefen Stellung über dem Horizont zu merken war. Eine kleine Entschädigung gab es aber bei Jupiter, denn nach dem Stacken stellte sich heraus, dass genau zum Aufnahmezeitpunkt der Schatten seines Mondes Io sichtbar wurde.
Die „Electronically Assisted Astronomy” (EAA) feierte dann Dank der hohen Genauigkeit der Teleskopmontierung Premiere in der Sternwarte. Diese ist in der Lage, Himmelsobjekte präzise auf dem kleinen Sensor zu positionieren und ohne zusätzliches Guiding während der Belichtung fehlerfrei nachzuführen. Der 1/8” Sony-Chip (IMX678) der Kamera arbeitet mit der Back-Site-Illumination Technologie (BSI) und so reicht die Empfindlichkeit auch für Deep Sky Objekte.
Von den hellen Standardkerzen (Messier-Objekten) über NGC-Sternhaufen und Nebel bis zu lichtschwachen Galaxien – z. B. Stephans Quintett – haben wir bis 1:30 Uhr vieles sehen können, ohne dass der Abend zu einem „Abgrasen” von Objekten ausartete.
Die einzelnen Bilder wurden bis zu 20 Sekunden belichtet und jeweils bis zu 30 mit der Software ASI-Studio live gestackt: Also länger gemeinsam betrachtet und besprochen, als bei so manchem Blick durch ein Okular. Eine Auswahl unserer Ergebnisse ist unten in der Liste dokumentiert, alle Daten sind unbearbeitet (Klicken zum Vergrößern).
(Michael Dütting)