Diese sogenannten „Offenen Sternhaufen” sind keine zufällige Konzentration einiger 10 bis gelegentlich über 1000 Sternen im Raum:
Die Mitglieder entstehen wie alle Sterne aus interstellaren Gaswolken. Wenn sich in einer solchen Materieansammlung das Gas langsam verdichtet, entstehen hier mehrere Sterne gleichzeitig. Diese Gruppen werden dann durch ihre Anziehungskraft zusammengehalten und bewegen sich über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren gemeinsam durch die Milchstraße. Nach einem (astronomisch) kürzeren Zeitraum driften die einzelnen Mitglieder auseinander und der Sternhaufen ist als solcher nicht mehr erkennbar. Viele dieser Objekte sind daher relativ jung und in manchen finden sich noch Reste der ursprünglichen Gaswolke. Ihre wahren Durchmesser schwanken zwischen 5 und 50 Lichtjahren.
Aufnahme: Messier 35 und NGC 2158, © 2017 Michael Dütting
Bisher wurden etwa 500 offene Sternhaufen katalogisiert, von denen die Mehrheit in der Ebene unserer Milchstraße zu finden sind. Die geschätzte Gesamtzahl liegt bei über 10.000.
Der Astronom Robert Julius Trümpler (1886-1956) klassifizierte diese Objekte nach folgenden Kategorien:
|
|
I freistehend mit starker zentraler Kondensation |
II freistehend mit geringer zentraler Kondensation |
|
|
III freistehend ohne zentrale Kondensation |
V nicht deutlich freistehend, ähnelt stärkerer Häufigkeit von Umgebungssternen |
Hinzu kommen folgende Unterscheidungskriterien:
Helligkeiten:
1. |
alle Sterne weisen etwa die gleiche scheinbare Helligkeit
auf, |
2. |
gleichmässige Verteilung der Helligkeiten über
einen grossen Bereich, |
3. |
neben besonders vielen hellen, sind auch viele
schwächere Sterne vorhanden. |
Anzahl der Sterne:
p = |
poor (weniger als 50 Sterne), |
m = |
medium rich (50-100 Sterne), |
r = |
rich (über 100 Sterne). |
Weitere Exemplare, die mit dem bloßen Auge beobachtbar sind: Praesepe (Messier 44, Bienenkorb) im Krebs und der Doppelsternhaufen h + chi (NGC 884/869) im Perseus. |