Der Sternenhimmel im Dezember 2024

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Lange Nächte, frühe Dämmerung und der dunkelste Himmel des ganzen Jahres sind die Vorteile der Wintermonate, die hartgesottene Sternfreunde trotz niedriger Temperaturen auf die Landwege des Münsterlandes treiben... . Hat man mit einem Taschenofen bewaffnet den Großen Wagen erst einmal gefunden, verlängert der findige Amateurastronom in spe die Verbindungslinie zwischen den beiden hinteren Kastensternen um circa das Fünffache: Den Erfolg unserer Mühe krönt der Polarstern, was uns sagen will, dass wir nach Norden blicken. Sieht man genauer hin, so erkennt man, dass auch dieser Stern mit einigen anderen, schwächeren einen kleinen Wagen (Kleiner Bär) bildet.

Folgen wir der Linie über den Polarstern hinaus, stößt man etwas oberhalb auf das w-förmige Sternbild der Kassiopeia, gemeinsam mit Perseus, Andromeda und Pegasus ein letzter Gruß des scheidenden Herbstes.

Im Südosten bildet das sogenannte Wintersechseck den Glanzpunkt des Himmel. Es setzt sich aus den hellsten Sternen der Sternbilder Orion (Rigel), Großer Hund (Sirius), Zwillinge (Pollux), Fuhrmann (Capella) und Stier (Aldebaran) zusammen. Das Zentrum des Sechsecks markiert der rote Riesenstern Beteigeuze im Orion.

Am winterlichen Himmel befindet sich eine große Zahl von Sternhaufen und Nebel, von denen nur die hellsten vorgestellt werden sollen: Unterhalb der drei Gürtelsterne des Orion leuchtet in 1500 Lichtjahren Entfernung der Orionnebel (Messier 42), ein Emissionsnebel, dessen Materie von jungen Sternen zum Leuchten angeregt wird. Ein Blick mit dem Fernglas lohnt sich auf die beiden Offenen Sternhaufen der Hyaden und Pleiaden im Stier. Alle drei Objekte sind auch mit dem bloßen Auge zu sehen. Rechts von den Zwillingen, genau auf der Höhe des rötlichen Aldebaran ist der Offene Sternhaufen M 35 zu sehen.

Nahezu im Zenit, zwischen Perseus und Kassiopeia, die an ein auf dem Kopf stehendes W erinnert, findet man die beiden Sternansammlungen, denen die Astronomen den Namen h und chi gegeben haben. Es handelt sich um zwei dicht beieinander stehende Sternhaufen, gewissermaßen Sternengeschwister, die alle zur gleichen Zeit entstanden sind.

Schwenken wir westlich des Zenits, so erkennen wir unsere Nachbarmilchstraße die Andromedagalaxie als einen milchig-weißen, lichtschwachen Fleck. Sie ist das am weitesten entfernte Objekt, das wir auf der Nordhalbkugel in klaren Nächten mit bloßem Auge sehen können.

Die Planeten im Dezember

Merkur wird Anfang Dezember noch einmal einen größeren Abstand zur Sonne erreichen, steht aber so weit südlich, dass er bei uns nicht am Nachthimmel auftaucht.

Venus ist noch Morgenstern, ihre Bahn folgt der Sonne weiterhin nach Süden. Am Morgen des 9.12. besucht noch einmal die Sichel des abnehmenden Mondes unseren inneren Nachbarplaneten.

Mars stand im Dezember 2022 in Opposition zur Sonne und strahlte damals hell im Stier. Dieses Jahr steht Mars jedoch im Skorpion nahe der Sonne und ist daher nachts nicht sichtbar.

Jupiter ist im Monat nach seiner Opposition: Der Riesenplanet im Widder kann daher gut in der ersten Nachthälfte beobachtet werden. Am Abend des 22.12. besucht der zunehmende Halbmond den Jupiter.

Saturn ist der Planet für die ersten Abendstunden, er geht nun zunehmend früher unter. Am 17. Dezember sieht man die Mondsichel direkt unterhalb von Saturn.

Uranus im Widder ist einen Monat nach seiner Opposition noch die ganze Nacht am Himmel vertreten.

Neptun im Wassermann wechselt am 11. wieder in die Fische. Er kann noch in den Abendstunden beobachtet werden.