(octans, oct) Sichtbarkeit: Südhimmel
Das Sternbild Oktant ist recht unscheinbar und besteht ausschließlich aus lichtschwachen Sternen, schwächer als 3m5. Der Oktant kann zwischen 5 Grad und 90 Grad südlicher Breite, also nur südlich des Äquators, gesehen werden. Am Besten kann man ihn in Oktober um ca. 21 Uhr beobachten.
Besonders von Bedeutung ist, dass er den Bereich um den südlichen Himmelspol beinhaltet, der aber durch keinen mit bloßem Auge sichtbaren Stern angedeutet ist. Um den ungefähren Ort des Pols zu finden, stellt man sich ein gleichschenkeliges Dreieck um σ Oct (Polaris Australis) vor, das durch Tau Oct, χ Oct und den Pol definiert wird.
Der Oktant ist zirkumpolar und von den Sternbildern Wasserschlange, Tafelberg, Chamäleon, Paradiesvogel, Pfau, Indianer und Tukan umschlossen.
ν Oct hat die scheinbare Helligkeit von 3m76 Spektralklasse K0 III β Oct hat die scheinbare Helligkeit von 4m15 Spektralklasse A9 IV-V δ Oct hat die scheinbare Helligkeit von 4m32 Spektralklasse K2III σ Oct hat die scheinbare Helligkeit von 5m47 Spektralklasse F0III Polaris Australis, der „Polarstern” des Südhimmels. ε Oct mit 5m10 ist ein Veränderlicher Stern.
Melotte 227 scheinbare Helligkeit von 5m30 ist ein Kugelsternhaufen mit einem Durchmesser von 49 Bogenminuten. Bei den alten Arabern war dieser Asterismus schon bekannt.
Es hieß, dieses Sternbild habe Heilkräfte, wie jene von Ursa Minor, wenn man es nur aufmerksam beobachte. Der Oktant, wie alle Sternbilder der Lacaille-Gruppe, wurde von Abbe Nicholas Louis de la Caille 1713-1762) nach seinem Aufenthalt (1751-1752) am Kap der Guten Hoffnung einfach erfunden, weil es einfach zu wenig benannte Sternbilder an dem derzeit relativ unerforschten Südhimmel gab. Ursprünglich hieß der Oktant „Octans Hadleianus” zu Ehren von dem Engländer John Hadley, der im Jahre 1731 den Oktant entwickelte, um die Positionen von Sternen zu messen. Später wurde der Name auf Octans gekürzt.