(hydrus, hyi) Sichtbarkeit: Südhimmel
Hydrus, die Kleine Wasserschlange, wurde, wie viele andere Sternbilder auch, von Johann Bayer in seiner 1603 erschienenen Uranometria eingeführt. Niederländische Seefahrer sprachen vermutlich als erste von dem südlichen Gegenstück zur Nördlichen oder Großen Wasserschlange Hydra. Die Südliche Wasserschlange ist ebenso unter den Namen „Südliche” oder „Männliche Wasserschlange” bekannt. Auch dieses Sternbild bleibt wegen seiner südlichen Deklination für europäische Beobachter unter dem Horizont. Für Bewohner der Südhalbkugel erreicht es seinen höchsten Stand im November gegen 22h Ortszeit.
Das Sternbild Kleine Wasserschlange ist schwierig zu erkennen, da es vorwiegend aus dunklen Sternen besteht. Die drei mit der dritten Größenklasse hellsten Sterne sind α (a), β (b) und γ (g) Hydri, die ein großes Dreieck bilden. α (a) Hydri steht ca. 3,5° entfernt von Achernar, α (a) Eridani, einem der hellsten Sterne des südlichen Himmels, und ist somit leicht aufzufinden. β (b) Hydri ist zwar der dem Himmelssüdpol am nächsten liegende Stern 3. Größe, aber immer noch 13° vom Pol entfernt.
In diesem Sternbild gibt es keine erwähnenswerten anderen Objekte. Die kleine Wasserschlange, die ebenfalls von J. Bayer eingeführt wurde, bildet das Gegenstück zur Grossen oder Weiblichen Wasserschlange (Hydra), die wir noch von Mitteleuropa aus beobachten können. Das südlichere Sternbild wird auch als Männliche Wasserschlange bezeichnet. Der Hauptstern α Hydri ist 3m. hell. Sein Abstand beträgt etwa 30 Lichtjahre. Der Stern π Hydri ist ein optischer Doppelstern, der bereits mit blossem Auge aufgelöst werden kann. Die beiden Sterne haben eine Helligkeit von 5m4 und 5m5.