(cygnus, cyg) Sichtbarkeit: Sommer
Vor dem Hintergrund der Milchstrasse ist das Sternbild des Schwans eines der eindrucksvollsten am sommerlich-herbstlichen Südhimmel. Sein westlicher Nachbar ist die Leier. In südwestlicher Richtung liegt das Sternbild des Adlers. Südöstlich steht Pegasus.
Nach der griechischen Sage wurde Phaetons Freund als Schwan von den Göttern an den Himmel versetzt, von wo er den frühen Tod des Phaetons mit Gesängen beklagt.
α Cyg (Deneb) ist mit seiner scheinbaren Helligkeit von 1m3 einer der 20 hellsten Sterne am Himmel. Er gehört zur Spektralklasse A2 und ist etwa 60 mal grösser als die Sonne. Seine Entfernung beträgt ca. 1500 Lj. Eine Entfernung, aus der unsere Sonne nur mehr ein teleskopisches Sternchen von 13. Grösse wäre.
β Cyg (Albireo) ist einer der schönsten hellen Doppelsterne. Der Hauptstern, 3m4 ist eine Riesensonne der Spektralklasse K3. Im Abstand von 34" steht ein 5m4 Begleiter der Spektralklasse B9. In einem mittleren Fernrohr, bei geringer Vergrösserung (30fach), zeigt sich das Sternenpaar in oranger und bläulicher Farbe. Der Begleiter ist wiederum ein spektroskopischer Doppelstern. Entfernung ca. 350 Lj.
γ Cyg (Sadir) 2m2 Spektralklasse F8 ist ca. 550 Lj. von uns entfernt. Zwischen ihm und β Cyg im Südwesten erstreckt sich die sternenreichste Region der nördlichen Milchstrasse. Ein besonders für kleinere Instrumente dankbares Beobachtungsfeld.
Chi Cyg, ein Langzeitveränderlicher vom Mira Ceti Typ im Südwestteil des Sternbildes. Die pulsierende Riesensonne verändert ihre scheinbare visuelle Helligkeit von 3m3 bis 14m. Innerhalb von 406 Tagen mit dem gleichen Ablauf ihrer Spektralklasse von S7 bis C. Im Minimum ist χ Cyg vor dem sternreichen Hintergrund kaum auffindbar. Im Maximum stahlt sie so hell wie der Prototyp Mira Ceti selbst. Dabei zeigt sie eine intensiv rote Farbe. Entfernung ca. 250 Lj.
SS Cyg, ein unregelmässig veränderlicher Doppelstern im Osten des Sternbildes. Er verändert seine Helligkeit von 12m1 bis 8m7; im Durchschnitt alle 50.2 Tage, wobei diese Änderungen ausbruchartig verlaufen und in 2 bis 5 Tagen vor sich gehen. Die Maxima dauern 8-18 Tage, und er gilt als der hellste Vertreter der U Geminorum-Sterne. SS Cyg ist ausserdem ein spektroskopischer Doppelstern. Eine bläuliche Komponente umkreist den Hauptstern in nur 0.276 Tagen.
M39 ist ein offener Sternhaufen. Scheinbare visuelle Helligkeit 5m, Ausdehnung 30'. Er ist über 800 Lj. von uns entfernt und enthält ca. 30 Einzelsterne bis zur 9. Größenklasse.
NGC 6992/6960 am Südrand des Sternbildes gelegen. Eine schwach leuchtende Gaswolke, auch Schleiernebel oder Cirrusnebel, von der man annimmt, das sie der Überrest einer Supernova ist, die vor 30-40000 Jahren stattfand. Erstklassige Beobachtungsbedingungen und Okulare mit grossem Gesichtsfeld ermöglichen ein visuelles Erkennen von NGC 6992. Details sind in Teleskopen ab 100mm Öffnung mit Schmalbandfiltern sichtbar.
Gleiches gilt für NGC 7000 , ein Emissionsnebel, dessen Materie in rotem Licht leuchtet, Ausdehnung 120 × 100', ca. 4 Grad östlich Deneb. Wegen seiner Umrisse, die an die geographische Gestalt des nordamerikanischen Kontinents erinnern, auch Nordamerikanebel genannt.