(bootes, boo) Sichtbarkeit: Frühjahr
Der vierthellste Stern am Himmel befindet sich in Bootes: Arcturus, ein Roter Riese mit einer Helligkeit von -0m04. Der Name dieses Sternes steht auch für das gesamte Sternbild: Bärenhüter. Mitunter findet man auch den Namen Hirte für Bootes.
Der Doppelstern ε Boo mit dem Namen Izar von Pulcherrima ist ein schöner Doppelstern aber schwer aufzulösen. Der K0 Riese von 2m7 Helligkeit und sein A2V Begleiter von 5m12 lassen sich in Teleskopen mit einer Öffnung von mindestens 75mm und guter Optik trennen. Der Kontrast der Farben macht dieses Paar zu einem interessanten Beobachtungsobjekt. Die beiden Sterne umkreisen einander mit einer Periode von 153 Jahren. Nahe bei ε Boo befindet sich der veränderliche Stern W Boo, ein M3 Riese mit einer Helligkeit von 4m81. Ein sehr enges Doppel ist ζ Boo. Um die beiden A2 Riesen mit 4m43 und 4m83 zu trennen, benötigt man Teleskope von mindestens 120mm Objektivdurchmesser. Beide Sterne umkreisen einander alle 130 Jahre. Ein weiteres hübsches, gelblich-weißes Paar ist κ Boo: Der A8 Unterriese mit einer Helligkeit von 4m54 und der F1 Hauptreihenstern von 6m69 sollten sich mit kleinen Teleskopen gut beobachten lassen. Bereits ein Fernglas reicht, um den 6m5 Begleiter (Spektraltyp G1V) von μ Boo, ein F0 Hauptreihenstern von 4m31 (Alkalurops) zu sehen. Die Umlaufszeit der beiden Sterne beträgt 224 Jahre.
Von drei Meteoritenströmen ist bekannt, dass diese ihren Radianten in diesem Sternbild haben: In dem kurzen Zeitraum zwischen dem 9. und 18. Januar sind die Bootiden sichtbar, deren Maximum um den 18. stattfindet. Die Pons-Winneckiden gehören zu einem weiteren Strom, der von Ende Juni bis in die erste Juliwoche aktiv ist. Das Maximum, währenddessen man mit ein bis zwei Meteoren pro Stunde rechnen kann, liegt meistens auf dem 28. Juni. Von dem nördlichen Teil von Bootes ausgehend fallen die Meteore der Quadrantiden vom 28. Dezember bis zum 7. Januar. Zwischen dem 3. und 4. Januar erreicht dieser Schauer mit etwa 100 Meteoren pro Stunde sein Maximum.
In seinem Werk „Metamorphosen” nennt Ovid den Sohn der in einen Bären verwandelten Kallisto, Arkas, den Bärenhüter. Der Götterboss Zeus versetzte Arkas an den Sternenhimmel, um zu verhindern, dass er seine Mutter tötet. Kallisto findet man am Himmel in Gestalt des Großen Bären. Eratosthenes von Kyrene (276-194 v.Chr.) berichtet stattdessen von Arkas als Sohn des Lykaon. Lyakon bezweifelte die Allmacht der Götter und opferte Arkas als Mahlzeit für Zeus. Der bemerkte den Betrug, bestrafte Lyakon und versetzte Arkas und später auch seinen Vater unter die Sterne.