(carina, car) Sichtbarkeit: Südhimmel
Das Sternbild Carina ist Teil eines ursprünglichen Sternbildes mit dem Namen Schiff der Argonauten (argo navis). Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das riesige Sternbild der Argonauten unterteilt in Schiffskiel (Carina), Segel (Vela), Kompaß (Pyxis) und Achterdeck (Puppis). Carina wird umschlossen von der Sternbildern Achterdeck (Puppis), Segel (Vela) Zentaur (Centaurus), Fliege (Musca) Chamäleon (Chamäleon), Fliegender Fisch (Volans) und Bildhauer (Pictor).
Als zweithellster Stern am irdischen Himmel nach Sirius ist Canopus (Alpha Car) der Hauptstern des Sternbildes, nach dem sich mitunter auch Raumschiffe oder Raumsonden orientieren. Canopus hat eine Helligkeit von ca. -0,8mag und ist ein gelbweißer Überriesenstern in ca. 360 Lichtjahren Entfernung. Seinen Namen erhielt er aus dem griechischen Canobos, einer Stadt an der westlichen Nilmündung. Stünde Canopus in der Einheitsentfernung von 10 pc (10 Parsek = 32.6 Lichtjahre), so wäre er weit heller als Venus!
Die weiteren Sterne dieses Sternbildes sind Riesensterne, Doppelsterne und Veränderliche, wobei der Stern Tureis (Jota Car), ein weißer Überriese, ähnlich hell erscheinen würde wie die Venus in größtem Glanz, wenn er in 32,6 Lj.(10pc) Entfernung stünde. Seine wahre Entfernung beträgt ca. 800 Lj.
Carina beherbergt viele Deep-Sky-Objekte, darunter den Offenen Haufen NGC 2516 , der dem bloßen Auge so groß wie zwei Vollmonddurchmesser erscheint. Weitere bekannte Objekte sind der offene Haufen IC 2602, der den Plejaden des nördlichen Himmels ähnelt und deswegen auch Südliche Plejaden genannt wird und natürlich der Nebel NGC 3372, besser bekannt als Eta Carina Nebel , ein Nebel, der den Stern Eta Car umgibt und sogar ein größeres Raumgebiet umgibt als der uns bekannte Orionnebel.
In der Mitte findet man noch einen kleinen dunklen Fleck, der Schlüssellochnebel (Bild) genannt wird.
Einige Sterne von Carina und Vela bilden eine Figur, die dem Kreuz des Südens (crux) sehr ähnlich sieht: ι und ε Carinae zusammen mit δ und κ Velorum. In der Literatur findet sich hierzu auch die Bezeichnung „Falsches Kreuz”.