(crux, cru) Sichtbarkeit: Südhimmel
Sicherlich das bekannteste, jedoch auch das allerkleinste Sternbild des Südhimmels ist das sogenannte Kreuz des Südens. Seefahrer im 16. Jahrhundert gaben diesem kleinen Areal direkt zwischen Zentaur und Fliege einen eigenen Namen, da diese Konstellation in Form eines gedachten Kreuzes eine sehr auffällige Attraktion am südlichen Himmel darstellt.
Es ist sozusagen eine Zierde für alle, die den Himmel von südlichen Gefilden aus betrachten möchten. Leider ist dieses schöne Sternbild von unseren europäischen Breiten aus nicht sichtbar. Mindestens eine Reise nach Kairo oder in Gebiete mit ähnlichem Breitengrad läßt einen Blick auf dieses Sternbild zu.
Das Kreuz des Südens liegt inmitten des Milchstraßenbandes und ist umgeben von den Sternbildern Zentaur (Centaurus), Segel (Vela) und Fliege (Musca). Der Stern α Cru (Acrux) ist ein blauer Dreifachstern in 340 Lj. Entfernung. β Cru ( Mimosa) ist ein bläulicher Veränderlicher vom Typ δ Cephei. γ Cru (Gacrux) ist ein Roter Riese in 88 Lj Entfernung. δ Cru ist mit 2m8 der lichtschwächste der vier Hauptsterne. Er steht in 370 Lj. Entfernung.
Obwohl dieses Sternbild von unseren Breiten nicht sichtbar ist, dürften so einigen Sternfreunden zumindest vom Namen her die zwei auffälligsten und markantesten Objekte innerhalb des Kreuz des Südens bekannt sein. Zum einen ist dies das sogenannte Schmuckkästchen (NGC 4755) , einer der schönsten Offenen Sternhaufen unseres Himmels in einer Entfernung von 5000 Lj. mit meist bläulichen und rötlichen Sternen; zum anderen die sehr bekannte Dunkelwolke namens Kohlensack, die sich mit einer Fläche von ca. 7 Grad × 5 Grad bis zu den benachbarten Sternbildern Zentaur und Fliege ausdehnt.
In der Antike galt das Kreuz des Südens als ein Teil des Sternbildes Zentaur, ähnlich wie der Große Wagen bei uns ein Teil des Großen Bären ist. Später wiesen ihm der viktorianische Gelehrte H. Allen und der arabische Astrologe Al-Biruni eine eigene Bezeichnung als Kreuz zu.