Sternbild Jagdhunde

(canes venatici, cvn) Sichtbarkeit: Frühjahr

Sternbild Jagdhunde

Das kleine Sternbild Jagdhunde wurde 1690 von dem Danziger Astronomen Johannes Hevelius eingeführt. Es enthält eine Reihe von lichtschwachen Sternen südlich des Großen Wagens und stellt die beiden Hunde Asterion (der Sternreiche) und Chara (Freude) dar, die den Bären rund um den Himmelspol hetzen.

Das Sternbild Jagdhunde ist in unseren Breiten vor Mitternacht in den Monaten Dezember bis September sichtbar ­ also fast zirkumpolar. Im Norden und im Westen grenzen die Jagdhunde an das große Sternbild Großer Bär, im Süden liegt da Sternbild Haar der Berenike und im Osten Bootes.

α Canum Venaticorum, der Hauptstern des Sternbildes wird Cor Caroli genannt, Herz des Karl (zur Erinnerung an den englischen König Karl I., der 1649 hingerichtet wurde); es heißt, er habe 1660 bei der Ankunft seines Sohnes Karls II. in London zur Wiedereinsetzung der Stuart-Monarchie besonders hell geleuchtet. Cor Caroli ist ein Doppelstern mit 2m9, dessen Begleiter mit einer Helligkeit von 5m5 bereits mit kleinen Fernrohren zu sehen ist. Beide Sterne sind bläulichweiß, der hellere von beiden gehört zu einer seltenen Klasse von Sternen, die starke, veränderliche Magnetfelder aufweisen. Cor Caroli steht in einer Entfernung von 130 Lichtjahren.

Bη CVn (Asterion oder Chara), 4m3, ist der einzig weitere hellere Stern dieses Sternbildes, ein gelber Stern in 30 Lj. Entfernung. Y CVn ist ein tiefroter veränderlicher Stern, der manchmal auch La Superba genannt wird. Seine Helligkeit schwankt alle 160 Tage zwischen 5m und 6m5.

M 3 (Details) (NGC 5272) ist ein sternreicher Kugelhaufen, der bereits im Fernglas als nebliger Fleck erscheint; mit Teleskopen ab etwa 100 mm Öffnung kann man die Randgebiete in einzelne Sterne auflösen. M 3 liegt am unteren Rand der Jagdhunde etwa in der Mitte zwischen Cor Caroli und Arctur im Bootes und gilt als einer der schönsten Kugelsternhaufen des nördlichen Himmels. Entfernung ca. 45.000 Lichtjahre.

M 51 (NGC 5194) (Details), die Feuerrad-Galaxie, gehört zu den schönsten Galaxien am Nordhimmel, wenngleich sie auch im kleinen Fernrohr eher unscheinbar aussieht: ein blasser Schimmer um einen sternartigen Kern mit einem etwas abseits liegenden zweiten Kern, der zugehörigen Satellitengalaxie, die mit M 51 über einen Materiearm verbunden ist. Faszinierend ist der Anblick in Dobson-Teleskopen ab 200mm (8 Zoll), unvergleichlich bei Öffnungen ab 20 Zoll. Entfernung ca. 14 Millionen Lichtjahre.

M 94 (NGC 4736) (Details) ist eine kompakte Spiralgalaxie, auf die wir ebenfalls nahezu frontal blicken. In Amateurfernrohren erscheint sie wie ein Komet der 8. Größenklasse, mit einem verwaschenen, sternähnlichen Kern, der von einem elliptischen Halo umgeben ist. Entfernung ca. 14 Millionen Lichtjahre.