Mond
Durchmesser: | 3476 km |
Masse: | 7,35·1022 kg |
Mittlerer Abstand zur Erde: | 384.400 km |
Siderischer Monat: | 27,32 Tage |
Synodischer Monat: | 29,53 Tage |
Bahnneigung: | 5,145 Grad |
Der Mond der Erde ist der am einfachsten zu beobachtende Himmelskörper (außer der Sonne natürlich) und bereits mit dem bloßen Auge sind Einzelheiten seiner Oberfläche erkennbar. Am auffälligsten sind der Wechsel seiner Lichtgestalt (Phasen) und die stets wechselnde Position unter den Sternen. Diese beiden Eigenschaften nutzten die frühesten Kulturen zur Einteilung der Zeit und auch unseren modernen Kalendern ist die Prägung durch den Mond anzumerken:
Phasen und Umlaufbahn, Finsternisse
Animation des ZEISS Planetariums Münster (Nicolas-James Artley)Der komplette Zyklus aller Mondphasen (Neumond - erstes Viertel - Vollmond - letztes Viertel - Neumond), der siderische Monat, besitzt eine Länge von 27,5 Tagen. Die ursprüngliche Position bezogen auf die Fixsterne ist nach diesem Zeitraum allerdings noch nicht erreicht: der jährliche Umlauf der Erde um die Sonne bewirkt eine scheinbare Verschiebung des Sternenhimmels, so daß der Mond zwei zusätzliche Tage benötigt, um die Sterne „einzuholen”. Dieser synodische Monat besitzt also eine Länge von 29,5 Tagen, was der durchschnittlichen Dauer des Kalendermonats von 30 Tagen ziemlich nahe kommt.
Finsternisse (Einen Film finden Sie weiter unten auf der Seite.)
Die an den Himmel projezierte Bahn des Mondes fällt nahezu mit der scheinbaren Bahn der Sonne (Ekliptik) zusammen, sie ist im Mittel 5° gegen diese geneigt. Die Schnittpunkte beider sind der aufsteigende und absteigende „Knoten”: Nur wenn sich beide Himmelskörper in der Nähe dieser Positionen aufhalten, ereignen sich eine Sonnen- oder Mondfinsternis (Animation).
Eine Mondfinsternis findet nur bei Vollmond statt und ist von der gesamten Nachtseite der Erde zu sehen: Sonne und Mond stehen sich gegenüber und jeder der beiden Himmelskörper hält sich an der Position einer der beiden Knotenpunkte auf. Die Erde steht in diesem Fall auf einer Linie zwischen Sonne und Mond, in ihrem Schatten erscheint letzterer während einer totalen Verfinsterung rötlich. Das Sonnenlicht wird von der irdischen Atmosphäre gebrochen und gelangt durch Streuung in den Kernschatten der Erde:
Im Falle einer Sonnenfinsternis halten sich beide Himmelskörper im selben Bahnknoten auf, der Mond befindet sich zwischen Erde und Sonne (Neumond) und verfinstert diese ganz oder teilweise. Aufgrund des kleineren Kernschattens des Mondes sind Sonnenfinsternisse leider nur in einem schmalen Bereich sichtbar, so daß für einen bestimmten Ort auf der Erde ein solches Ereignis relativ selten stattfindet.
Animation des ZEISS Planetariums Münster (Nicolas-James Artley)
Libration
Bei der Betrachtung des Mondes fällt auf, daß er der Erde immer die gleiche Seite zuzuwenden scheint. Dennoch rotiert auch der Mond um seine eigene Achse, nur erfolgt eine Umdrehung in der gleichen Zeit wie ein Umlauf um die Erde (gebundene Rotation), weswegen die „Rückseite” für irdische Beobachter unsichtbar bleibt. Aufgrund der unterschiedlichen Bahngeschwindigkeit in Erdnähe bzw. -ferne sind Rotations- und Umlaufzeit nicht synchron, was dazu führt, daß mal mehr von der Ost- oder Westseite des Mondes sichtbar wird. Diese sogenannte Libration macht sich auch in Nord-Süd-Richtung bemerkbar, die Ursache ist hier die Neigung des Mondäquators gegen die Mondbahn von knapp 7°.
Oberfläche
Die auffälligsten und mit dem bloßen Auge sichtbaren Gebiete des Mondes sind die großen Becken, Maria genannt. Sie sind in der Regel durch Asteroideneinschlag in der Frühzeit des Mondes entstanden. Später drang dann vulkanisches Mare-Material durch die entstandenen Bruchzonen und füllte in mehreren Schüben diese Tiefebenen.
Ein kleines Fernrohr zeigt darüber hinaus Einschlagskrater, Gebirgsketten, einzeln stehende Berge und tektonische Verwerfungen.
Entstehung
Die derzeit aktuellste Theorie zur Entstehung des Mondes geht von der Kollision eines etwa marsgroßen Körpers mit der Erde vor 4,5 Milliarden Jahren aus. Dabei gelangte geschmolzenes Material in eine Umlaufbahn und bildete den Mond. Diese Theorie wird zur Zeit von amerikanischen Astronomen mit Hilfe des Röntgenteleskops Chandra geprüft.